Was machen (mit) visuelle(n) Stereotypen?

Workshop mit Johanna Schaffer, Raum der Illu-Klasse, Projektleitung: Kai Pfeiffer

17. Oktober 2013, 14.00 – 17.00 Uhr

‚Stereotyp’ ist aus den griechischen Worten ‚stereos’, fest, und ‚typos’, Zeichen abgeleitet. Man könnte sagen, Stereotype sind fixierte und fixierende Zeichen: immer wieder dasselbe, und immer wieder nur so. In dem Workshop soll es um die ambivalente (schillernde), repetitive (auf Widerholung gegründete) und reduktive (Vielfalt verringernde) Struktur stereotyper Bilder gehen. Mich interessiert, ob und wie stereotype Bilder mit Herrschaft zusammen hängen und vor allem mit gesellschaftlicher Abwertung. Denn stereotype Darstellungen werfen die Frage danach auf, welchen Subjektpositionen Individualität und Vielfältigkeit im Diskurs zugestanden werden – und welchen eben nicht.

Ich bringe visuelle Beispiele mit – die meisten Beispiele werden filmische Arbeiten sein, die versuchen, stereotype Darstellungsmuster zu verschieben. Denn Stereotype haben die unangenehme Eigenschaft, sich im Vorstellungsvermögen festzusetzen, oft auch unbemerkt. Manchmal wissen wir auch nicht, dass unsere Darstellungen stereotypen (rassistischen, sexistischen, homophoben, transphoben, antisemisitschen, klassistischen) Darstellungstraditionen folgen. Auch deswegen ist Feedback wichtig. Denn wir alle arbeiten immer auch innerhalb eines visuellen Vokabulars, das uns umgibt und durchzieht – und nicht immer weiß man von der Geschichte oder kennt die gesellschaftlichen Effekte bestimmter Formen. Aber manche von uns haben sich mit manchen Traditionen der visuellen Abwertung viel beschäftigt – sich viel damit beschäftigen müssen. Und die können dann dazu eben auch was sagen.