(Zwischen-)Ergebnisse einer interdisziplinären Zusammenarbeit: Behördlicher Naturschutz und VisKom Kunsthochschule Kassel

15.07.22, 14.00 — 17.00 Uhr
Präsentation und Diskussion
Nordbau, Arbeitsraum der Theorie & Praxis der Visuellen Kommunikation

Visual: Smilla Siebenschock, Andric Spaeth

Seit dem Wintersemester 2020 arbeiten wir zusammen als Arbeitsgruppe aus Studierenden und Lehrenden der Visuellen Kommunikation der Kunsthochschule Kassel und Vertreter*innen des Teams KLIMA der Oberen Naturschutzbehörde. Im Zentrum steht die Frage, wie sich unser jeweiliges Können und unsere Ressourcen verbinden lassen, um gemeinsam Projekte zum Klimawandel und seinen Folgen rund um Kassel zu verwirklichen. Welche Projekte gestalten Studierende der Kunsthochschule, die ihren jeweilig eigenen Anliegen folgen, dabei aber vor allem auch die Arbeit der Oberen Naturschutzbehörde unterstützen wollen? Welche Rolle haben die Vertreter:innen des Teams KLIMA? Was tun die Lehrenden in dem Zusammenhang? Wohin kann die Zusammenarbeit führen?

Die Studierenden sind: Mia Baden, Marit-Helen Brunner, Saskia Kaffenberger, Rosali Karré, Smilla Siebenschock, Alisa Siebert, Andric Späth
Als ehemals Studierender dabei: Linus Clostermann
Die Lehrenden: Johanna Schaffer, Miriam Schickler, Lisa Dreykluft
Das Team KLIMA der Oberen Naturschutzbehörde: Julia Brossok, Christian Henschke

Dies ist ein Präsenz-Event. Bitte medizinische Masken tragen. Wir werden lüften und haben zwei Luftreiniger, die in Betrieb sind.

Die Kooperation, aus der Perspektive des Arbeitsbereichs Theorie & Praxis der Visuellen Kommunikation

Julia Brossock und Christian Henschke von der Oberen Naturschutzbehörde nahmen mit dem Studiengang der Visuellen Kommunikation, in dem wir unterrichten, Kontakt auf mit den Worten “Wir sind an einer Zusammenarbeit mit Ihrem Studiengang interessiert, weil Sie mit Multiplikator:innen arbeiten”. Und damit meinten sie die Studierenden. Das war sehr ungewöhnlich. Üblich sind Anfragen, ob irgendwer kostenlos ein schickes Poster gestalten kann. Zudem brachten sie ein Thema mit – Klimawandel und dessen Folgen – das sowohl Miriam Schickler wie auch ich (die Lehrenden im Arbeitsbereich Theorie & Praxis der visuellen Kommunikation) für wichtig halten im Zusammenhang unserer Lehre, die orientiert ist am Entwickeln kritischer Formen gegen Ausbeutung und Herrschaft, für das wir aber keine Expertinnen sind. Wir schlugen Julia Brossok und Christian Henschke daher vor, ein Projekt mit den Studierenden der damaligen Basisklasse (2020/21) und uns als Lehrenden zu beginnen. Dann kamen weitere, zum Teil auch ältere Studierende hinzu, und ebenso Lisa Dreykluft als Lehrende. Aber die Kolleg:innen der Oberen Naturschutzbehörde brachten mit ihrer anerkennenden Anfrage noch etwas mit: die Möglichkeit, zu verstehen, dass Neugier, gegenseitiges Interesse und Verbindlichkeit als orientierende Dimensionen auch im beruflichen Leben eine Rolle spielen – besonders dann, wenn interdisziplinäres Arbeiten schwierig wird und vor allem nach Langsamkeit verlangt. Langsamkeit deshalb, weil wir in unseren gewohnten Gesprächskontexten vergessen, dass das, was für uns bekannt und selbstverständlich ist, es für andere eben nicht ist, und es viel gemeinsamer Kommunikationsarbeit bedarf, wenn man zusammen Dinge bewegen will. Das Projekt war für uns alle zusätzlich und Luxus – die Studierenden bekamen keine Zeugnisse dafür, die Lehrenden keine speziellen Credits, das Team Klima keine fertigen Produkte, mit denen sie werben können. Das, was uns verbindet, ist sicher, dass das Thema Klimawandel und dessen Folgen allen Beteiligten wichtig ist, aber ebenso verbindend ist das Interesse an der gemeinsamen Auseinandersetzung zwischen Personen mit unterschiedlichen beruflichen Praxisformen. (Eine Umsetzung der Entwürfe ist geplant.)

Johanna Schaffer, Miriam Schickler