Remains. Geschichte und Vergessen am Objekt „Kunsthochschule Kassel“ (Volko Kamensky, Johanna Schaffer, Mareike Bernien)

Das zweite Semester des Projekts ‚Remains’ wird dem Herstellen gewidmet sein: wieder aufnehmen, zum ersten Mal aufnehmen, Interviews machen, Bilder vergrößern, Geschichten schneiden, Leerstellen markieren, Fülle und Mangel innerhalb dieses thematischen Rahmens montieren. Geschichte wird re-konstruiert / erzählt nicht nur über absichtsvoll erstellte Dokumente, die bereits im Moment ihrer Entstehung ihre spätere Rezeption durch nachfolgende Generationen mitdenken; sie lässt sich auch erzählen über die unwillkürliche Zeug*innenschaft vorgefundener “Überreste” (engl. remains). Diese Fragmente verweisen in einem postfaschistischen und postkolonialen Raum oft auf ein absichtsvolles Verschweigen-Wollen oder ein Vergessen-Machen, das durch strukturell begünstigte Ignoranz gestützt ist.

Auch bei der Darstellung der Geschichte einer Kunsthochschule wird häufig auf Traditionsquellen zurückgegriffen, d.h. auf Urkunden und Berichte, die in der Absicht erstellt werden, die Leser*innen über Gegenwart und insbesondere Vergangenheit zu unterrichten. Wendet man sich hingegen den oft übersehenen, wenn nicht vergessenen Überresten zu– oder besser noch: stößt sich an ihnen – so zeigt sich mitunter plötzlich ein maßgeblich anderes Bild vergangener und gegenwärtiger Realitäten.

Das Projekt ist für zwei Semester angelegt. Die im Verlauf entstehenden Arbeiten sollen in einer Ausstellung präsentiert werden.

Dienstags, 19.04., 03.05., 17.05., 31.05., 14.06., 28.06., 12.07., jeweils von 14.00 17.00 Uhr

Raum 0232 (Atrium)