Juca Bender
Jiaqi Hou
Klara Schnieber
und:
Juca Bender
Jiaqi Hou
Klara Schnieber
und:
On loving others1 beschäftigt sich mit dem Phänomen der Gruppe. Wie kann erfahrbar gemacht werden, was geschieht, wenn aus Einzelnen mehr wird als die Summe ihrer Teile? “Does Community have a form?”2
1 LOVING OTHERS (Modelle der Zusammenarbeit) war der Titel einer Ausstellung im Künstlerhaus Wien zum Thema der kollektiven Praxis in der Kunst (2022).
2 Martin Beck: History and Love, Pleasure and Time (2015), S. 1.
Chiny Udeani schreibt und gestaltet. Ausgehend von persönlichen Momentaufnahmen und theoretischen Auseinandersetzungen finden sich Chinys Projekte in unterschiedlichen Medien wieder: von Comics über Performances bis hin zu Printpublikationen und digitalen Formaten.
Foto: Chiny Udeani, aus: Chris Kraus, Aliens and Anorexia (2000), S.16.
Widerspenstig handeln, sich kollektiv sträuben, sich autoritären Anweisungen und Regeln widersetzen. Grrr…. Das Publikationsprojekt Praktiken widerspenstiger Lernräume widmet sich experimentellen Lernformaten, die sich mit ihren Inhalten, Zusammensetzungen, Organisationsformen und*oder Herangehensweisen widerspenstig positionieren und ihre kritischen Visionen in der Praxis erproben. In Konversationen mit den Organisator*innen dieser Lernräume sollen Erfahrungen, Schwierigkeiten und Erkenntnisse dokumentiert und kollektives praktisches Wissen in Form einer Reihe publizierter Hefte zugänglich gemacht werden.
Katharina Brenner arbeitet im Rahmen von kollektiver Lehre, kritischer Gestaltungspraxis und experimenteller Textproduktion an der Schnittstelle von Institutionskritik, Queerfeminismus, psychischer Gesundheit und Aktivismus.
Visual: Katharina Brenner
Zwischen Klimakatastrophe, Kapitalismus und erstarkenden Faschismen wird die Welt zunehmend lebensfeindlich. Wie finden wir von hier aus den Weg zu einer? wohlwollenden und nachhaltigen Gesellschaft? Wie kommen wir dort hin, ohne abzustumpfen und über alles hinweg zu trampeln? Ich schlage vor, wir üben uns darin, miteinander radikal weich zu träumen und zu sein.
Morgen brauchen wir Körper, die in einer Welt überleben, die nicht für sie gemacht ist. Heute erfahren Körper in den Lücken der Gesellschaft, wie das geht. Mit diesem Wissen arbeitet Tristan Marie Trotz und ver_sucht solo und kollektiv Wege hin zu einer gerechten, nachhaltigen Gesellschaft. Nins mediale Schwerpunkte sind Textil, Sound, Text und Illustration.
Digitale Zeichnung: Tristan Marie Trotz
Beige wird ein dokumentarischer Graphic Novel, dessen Schwerpunkt textlicher Natur sein wird. Neben Zeichnungen wird die Arbeit auch Fotos und dokumentarische Verweise auf eine Reise enthalten: Etiketten, Quittungen und andere Druckerzeugnisse. Thematisch setzt sich der Text mit einer deutschen Sozialisation als weißgelesene PoC auseinander, während die Bebilderung ausschließlich in den USA spielt, um beide Nationalitäten der Ich-Erzähler*in darzustellen.
Georgina Mae Mowwe studiert im Schwerpunkt Illustration und Comic und befasst sich hauptsächlicher mit den Schnittpunkten zwischen Graphic-Storytelling, Abstract Comic und Dokumentation.
Zeichnung: Georgina Mae Mowwe
Diese Abschluss-Publikation kreist um die Erosion von Geschichten. Mit ihren Texten, Illustrationen und Bildgeschichten lädt sie dazu ein, sich in den Spuren unzähliger Realitätsmaschinen zu verlieren. Sie fragt nach Funktionen von Erzählungen und folgt verschlungenen Pfaden der Suche nach politischen Wirksam-Werdens. Vordergründig geht es um mediale Vermittlungen von Wissen und Geschichten; um Umgangsweisen mit Erinnerungen und Informationsfluten. Schleichend begleiten die Publikation jedoch auch Verschiebungen bürgerlicher und männlicher Formen.
Jonas Töpfer studierte seit 2016 an der Kunsthochschule Kassel in der Klasse Illustration und Comic und dem Arbeitsbereich Theorie und Praxis der Visuellen Kommunikation.
Zeichnung: Jonas Töpfer
Hackenporsche ist ein autofiktionaler Comic über den sozialen Aufstieg einer jungen Frau aus einer Arbeiterfamilie. Erzählt wird die Geschichte von Paulina, die nach ihrem Kunststudium versucht, sich in der Kunstwelt zu etablieren. Kontrastiert wird diese Erzählebene durch ein Gespräch mit ihrem Vater Ed, der von seiner Kindheit, Heimerfahrungen und dem Leben auf der Straße berichtet.
Melanie Lüdtke studiert seit 2015 Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel und hat sich auf die vielseitigen Facetten des graphischen Erzählens spezialisiert, darunter Comics über das alltägliche Leben, dokumentarische Erzählungen, autofiktionale Geschichten, Kollektivarbeiten, Illustrationen und Lesungen.
Zeichnung: Melanie Lüdtke
Die experimentelle Video- und Sound-Installation setzt sich mit den Verstrickungen zwischen Psyche, Körper und Sozialisation auseinander. Ein Fokus liegt auf der Auseinandersetzung mit Gefühlen und Gedankenstrukturen, die Depressionen begleiten, und den damit einhergehenden seelischen und körperlichen Belastungen. Eine nichtlineare Erzählung soll die Gedankenschleifen einer fiktiven Protagonistin nachvollziehbar machen und zeigen, wie persönliche Gedankenstrukturen auf gesellschaftliche Anforderungen treffen.
Ysbell Carolina ist venezolanisch-deutscher Herkunft und darum bemüht, die Welt um sie herum zu verstehen, indem sie schreibt, filmt und zeichnet.
Foto: Ysbell Carolina Schöps
This work has been made on the occasion of the anniversary of my mother’s death ten years ago (18 July 2013). The sound immersive, site-specific installation adapts to its new surrounding each time it changes locations. 18072013 comes with a Zine based on interviews around mortality, grief and anti-ableism.
Andreia Bickenbach is a mixed-media artist and a cultural worker within the field of a queer-crip-bipoc feminism; their storytelling often takes the shape of autofiction embodied in large scale installations.
Photo: Andreia Bickenbach.
Die Graphic Novel Umstieg/Life Performance (Arbeitstitel) transportiert die Leser*innen mit einem um 60 Minuten verspäteten RE 70 ins Jahr 2007 zurück und gibt einen Einblick in die heute fast vergessene deutsche Visual-Kei-Fanszene der 2000er Jahre. In dem fiktiven Coming-Of-Age-Road-Trip reisen vier junge Fans mit dem Nahverkehr der DB, um eine Visual-Kei-Band live sehen zu können. Sie haben Konflikte untereinander, vor allem aber verhandeln sie die Konflikte, die durch die Konfrontation mit der Konformität der deutschen Dominanzgesellschaft entstehen. Die Graphic Novel ist auch ein Versuch, subtile Ausdrücke von Queerness innerhalb der Szene festzuhalten.
Inga-Lisa Burmester studiert seit 2015 Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel und bringt ihr Interesse an zwischenmenschlichen Beziehungen, Queerness, Gender und Popkultur insbesondere mit Illustration und Comic zum Ausdruck.
Skizze: Inga-Lisa Burmester
In der performativen Installation « mûre mûre (AT) » werden verschiedene kulinarische und künstlerische Elemente kombiniert, um eine kollektive Sinneserfahrung herzustellen. Im Fokus steht dabei der Geschmackssinn. Traditionelle und experimentelle Zugänge zum Thema Essen werden verwoben und geben Einblicke in eine Vorstellung der Zusammenkunft.
Lou Hardt studiert seit 2016 an der Kunsthochschule Kassel und arbeitet seitdem oft in und mit Kollektiven, an den Schnittstellen von Installation, Szenografie, Fotografie und Kulinarik, um Räume der kollektiven Erfahrung herzustellen, die Gewohnheiten, Normen und erlernte Verhaltensregeln befragen wollen.
Foto: Lou Hardt
Das Abschlussprojekt Starren ist eine ca. fünfminütige Animation von uns, Tianshu Yang und Xiaoxuan Yu, und erzählt eine alltägliche Geschichte über das Anstarren und Angestarrt-Werden. In der Öffentlichkeit von anderen mit Blicken fixiert zu werden ist oft eine schlechte Erfahrung für uns. Auf das Angestarrt-Werden reagieren wir mit Unwohlsein oder Unsicherheit, obwohl wir wissen, dass nicht jeder Blick negativ gemeint sein muss. Was können wir also tun?
Tianshu Yang & Xiaoxuan Yu studieren seit 2017 Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel und arbeiten seit 2018 in der Animationsklasse.
Screenshot: Tianshu Yang & Xiaoxuan Yu
Die vorliegende Arbeit folgt der Frage, durch welche Handlungsrahmen und Bewegungsskripte alltägliche Abläufe strukturiert werden. Diese Rahmen und Skripte werden deutlich, wenn Einzelne sich ihnen zuwider verhalten und sich andere als die naheliegenden Begrenzungen suchen. Was öffnet sich an Denkräumen und Handlungsmöglichkeiten, wenn eine Spielerin anderen Parametern folgt als denen der Zweckmäßigkeit, und wenn also gegebene Begrenzungen als Spielfeld gelesen werden? Welche Konflikte ergeben sich daraus und wie lassen sie sich austragen? Nochmal von vorne. Skripte geben Halt.
Charlotte Hermann arbeitet mit Text, Dingen und Räumen oder Performance, interaktiver Installation und in kollektiven Zusammenhängen. Derweil lebt sie in Spaß und Angst und übt ihr Vokabular für Konflikte.
Visual: Charlotte Hermann
»Oh they are just a few of my neighbors. First I watched them just to kill time, but then I couldn’t take my eyes of them. Just as you wouldn’t be able to.« (Hitchcock 1954, Das Fenster zum Hof)
In Neid und Nachbar*innen wird in mit mehreren Videocollagen architektonischen Blickdispositiven nachgegangen. Die entstehende Video- und Rauminstallation wird ein unbehaglicher Erfahrungsort werden, der physische und visuelle Lenkung, Intimität und Kontrolle sowie deren Verlust thematisiert/erzeugt.
Rike Suhr studiert Kunst, Spanisch und Deutsch in Kassel sowie ein Semester Soziologie mit Fokus Gender in La Habana. Rike macht Videos, Installationen, arbeitet vermittlerisch und theoretisch.
Videostill: Rike Suhr
PRIVATE MOMENT (Arbeitstitel) ist eine Doku–Fiction, die sich dem amerikanischen Subgenre Mumblecore annähert. Der Film verhandelt die Frage, inwieweit Empathie und Ambiguitätstoleranz bewusst teilbar und erlernbar sind und Einfluss auf unsere persönliche Perspektive und unsere Wahrnehmung haben. Für die Auseinandersetzung mit diesem Thema wird das Praxisfeld des Schauspielens methodisch untersucht. Basierend auf Interviews mit Schauspieler:innen unterschiedlichster Generationen führt uns PRIVATE MOMENT durch einen Prozess, in dem die sich selbst spielende Hauptdarstellerin und wir als ihre Zuschauer:innen uns mit Fragen der Repräsentation anderer Lebensrealitäten und der Konstruktion von Rolle und Identität kritisch konfrontiert sehen.
Regie: Lucie Friederike Mueller / Produktion: Stephanie Zurstegge / Kamera: Bela Usabaev / Benjamin Weber / Szenenbild: Wiebke Mueller / Ton: Jan Heise / Besetzung: Katharina Kessler
Lucie Friederike Mueller studiert seit 2012 an der Kunsthochschule Kassel, und 2016–2017 auch an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ihre künstlerische Praxis verortet sich im audiovisuellen Bereich mit Fokus auf Experimentalfilm. 2019 kuratierte sie das Theaterfestival Szene Zeigen – Festival für darstellende Künste Laucha.
Fotomontage: Lucie Friederike Mueller
PRIVATE MOMENT (working title) is a docu–fiction inspired by the US-American subgenre Mumblecore. The film negotiates questions of empathy and tolerance of ambiguity and asks if we can learn these qualities and if they influence our personal perspectives and perceptions. In order to investigate these questions, the practical field of acting is methodically investigated.
Based on interviews with actors of different generations, PRIVATE MOMENT leads us through a process in which the leading actress who plays herself and we as her audience are confronted with representations of different realities and processes of role and identity construction.
Director: Lucie Friederike Mueller / Production: Stephanie Zurstegge / Camera: Bela Usabaev / Benjamin Weber / Production Design: Wiebke Mueller / Sound: Jan Heise / Cast: Katharina Kessler
Lucie Friederike Mueller has been studying at the Kunsthochschule Kassel since 2012, and also at the Academy of Fine Arts Vienna in 2016-2017. Her artistic practice based in the audiovisual field with a focus on experimental film and time based video art. In 2019 she curated the theater festival Szene Zeigen – Festival für darstellende Künste Laucha.
Photomontage: Lucie Friederike Mueller
Perversatile lädt zu einer Übung in Beweglichkeit ein, also in Versatilität, um aktuelle sowie historische Themenkomplexe schwuler Identität und schwuler Kultur zu untersuchen. Eine Kollektion illustrierter Hemd-Objekte befragt das mögliche transformative Potential schwuler Gestaltung. Ist schwul – nach, trotz und mit queer – ein nützliches Werkzeug, um über Begehren, Körper, Identität und Geschlecht zu sprechen?
Sebastian Gneiting studiert seit 2013 Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel. Er arbeitet mit Illustration, Text und textilen Objekten.
Perversatile is an invitation to practice versatility while delving into current and historical issues of gay identity and gay culture. A collection of illustrated shirt-objects explores possible tranformative potentials of gay aesthetics / gay design. Is gay an useful instrument for having conversations on desire, bodies, identities and sex – after, despite and with queer?
Sebastian Gneiting has been studying at Kunsthochschule Kassel in the department of visual communication since 2013. His works make use of illustration, text and textile objects.
Illustration: Sebastian Gneiting
The experimental short film KUBEES : The Era of the Bee Women* examines the effects of the colonization of Mexico, the resulting collective trauma, and the paradigms that have developed within society as a whole.
I was born in Mexico City, and I have been studying fine arts with a focus on time based media in the Virtual Realities class. I founded the student initiative Panalobby. (Paula Godínez)
Visual: Paula Godínez
In der Arbeit 51.288751, 9.627933 kommen ausschließlich lokale Tonminerale zum Einsatz. Das Ziel ist, vom Tonstechen bis zum fertigen Objekt direkt mit dem Material in Kontakt zu sein: ein Versuch, die vorbestimmte Palette an Tonen aus dem Handel zu umgehen und dadurch mehr Kontrolle sowie Transparenz im gesamten Prozess zu erlangen.
Christine Seefried studiert seit 2012 an der Kunsthochschule Kassel und arbeitet seit 2018 mit Keramischem Material. Seit 2013 ist sie bei TOKONOMA e.V. und seit 2012 als Seefried in diversen Sound- und Musikkollaborationen aktiv.
Foto: Christine Seefried
Der essayistische Dokumentarfilm setzt sich kritisch mit dem Heimatbegriff in Südtirol auseinander und wirft dabei Fragen nach Identifikation, Patriotismus, Rassismus und der Opferthese auf. Um Antworten zu finden, suche ich das Gespräch mit verschiedenen Interview-Partner*innen und erforsche meine eigene Familiengeschichte.
Das Projekt wird durch die HessenFilm und Medien GmbH und den Otto-Braun-Fonds gefördert.
Arianna Waldner Bingemer studiert seit 2013 an der Kunsthochschule Kassel ‘Film und bewegtes Bild’ im Fachbereich Visuelle Kommunikation. Außerdem studierte sie ein Jahr an der Accademia di belle Arti di Bologna und zwei Monate am College of Fine Arts in Sulaimania im Nord-Irak.
Foto: Arianna Waldner Bingemer
Scrambled Delicacies is an experimental queer-feminist role-play post-porn which seeks an aesthetic language for expressing the porosity of bodily boundaries. It is an attempt to create space for gestures that warp elements, normatively designated as broken, contaminated, or non-living, into seduction. From my own genderfluid perspective, I look at the intimacy of dissident and ‘inanimate’ bodies. The visual environment blurs the parameters of 2D film assemblage with 3D games spatiality to create a complex visceral interaction that gives way to an exploration of fictional cyber-animalistic perspectives on queer subjectivity.
“El squirting es un acto politico contra el miedo a explotar.” (Squirting is a political act against the fear of exploding.) – Chiara Schiavon, Mi placer se corre como puñales
Within their practice Elio J Carranza is currently excited to be exploring the potential of interaction between photogrammetry, ceramic 3D printing, traditional pit firing, and Augmented Reality. They are also a consensually non-monogamous lover engaged in autonomous mental healthcare activism.
Render Still – Post Production in Progress: Elio J Carranza
Dieses Projekt nützt Games als Medium, um neurotypischen Menschen einen Einblick in scheinbar alltägliche Situationen aus neurodiverser Perspektive zu ermöglichen. Dies geschieht entlang des Beispiels der Prosopagnosie, also dem Nicht-Wiedererkennen-Können anderer Menschen. Wo und von wem, dh. in welcher Position werden Konflikte wahrgenommen? Das Erzählformat ist semi-autobiographisch.
Since 2016, Joshua Gundlach has been studying Visual Communication at the Kunsthochschule Kassel. His practice is mainly in games, comics and graphic design.
Joshua Gundlach studiert seit 2016 Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel mit den Schwerpunkten Games, Comic und Graphik Design.
Screenshot: Joshua Gundlach
Die zweiteilige Videoinstallation setzt den Fokus auf die Kontinuität nationalsozialistischer Ideologie. In essayistischer Form wird im ersten Teil am Beispiel der Salzmann Fabrik die Geschichte der Zwangsarbeiter*innen in Kassel erforscht. Das Augenmerk des zweiten Teils gilt der Gegenwart. In einer Kurzfilmreihe werden persönliche Bezüge in Kassel lebender Menschen zur Thematik aufgezeigt.
Herr v. Rehtanz studiert seit 2015 Bildende Kunst an der Kunsthochschule Kassel. Kennzeichnend für ihre Arbeitsweise sind spartenübergreifende Langzeitprojekte im Spannungsfeld zwischen Kunst und Politik. Eine Vielzahl ihrer Projekte setzt sie seit 2015 gemeinsam mit dem Kollektiv K O N T R A S T um.
https://www.herr-von-rehtanz.net/
Bild: Christoph Neugebauer und Herr v. Rehtanz
The directors, Y and T, want to cast you for an experimental play.
Think Mary Shelley’s Frankenstein, but with a focus on the reproductive myth of a singular-self and its compulsory heteronormative-masculine reading.
They paint you a picture of an inverted creature – it looks a lot like a black hole.
Lien ‘Woyd’ Woywod is interested in ‘Übertragungen’ as a possibility for disidentification. Sie situieren sich mit ihrem performative writing within a language that enables Alternativen zu repräsentativen Individualisierungslogiken und Binaries.
JANK (unbestimmter Artikel), ein Begriff aus der triefigen Gaming-Scene, um Interaktionen mit fehlerhafter und unvollständiger Software zu beschreiben: Diese Webseite ist janky; das hat voll nach Jank geschmeckt; unser Körper ist Jank… Jank ist Kink, Drag, Smut, Camp und die Rated-M Slashfiction, die nicht richtig lädt, weil Javascript im Browser deaktiviert wurde. In dieser materiellen Brachlandschaft bauen wir einen eitrigen Körper- und Knochen-Unterschlupf: eine queer*crip Oper, die Osteoclastic Jank Operetta.
Nicole (voec) ist eine perverse Glibber-Hexe*r und studiert seit 2013 an der Kunsthochschule Kassel. Sie hat weder Stipendien noch Bafög erhalten, aber umfangreiche Erfahrung, wie man Sozialgelder beanträgt… und außerdem gegenwärtig eine 25% EG12 TV-H Stelle für ganze 17,5 Monate als forschende künstlerische Mitarbeiter(sic)in.
Nicole (voec) is a kinky slime witch graduating in the KhK’s Visual Communication department. They are working on queer*cripping code-sorcery, play, diy electronics and performance art. Their graduation project will be focused on exploring jank as a new queer attitude.
Visual: Nicole (voec)
Ein ausschweifender, meta-fiktionaler Crossover Fancomic: Die Wissenschaftler*in Steph ist Comic-Figur und hat eine Aufgabe. Sie wird verschiedene fiktionale Figuren treffen und Interviews mit ihnen führen, um zu neuen Erkenntnissen über etwas zu gelangen, was sie als ‚Cyborg Femme Imagination‘ bezeichnet. Doch ihre Interviewpartner*innen beginnen, Widerworte zu geben…
Brief overview in style of a fanfiction summary: Steph is a cartoon character and researcher, and she has a new assignment. She will meet and interview selected fictional Cyborg Femme characters, and together they will investigate Steph‘s research interest, something she calls a ‚Cyborg Femme Imagination‘. But her interview partners don’t accept their roles in this narrative as eagerly and quickly as expected, and soon they begin to talk back…
Helen Stefanie ist Comic*Künstler*in und verortet sich in und zwischen den Arbeitsfeldern Comic, Gestaltung, digitale Visualität und Theorie. Helen ist Teil des Kollektivs Institute for Contemporary Cartooning, welches die Zusammenhänge zwischen Cartooning und zeitgenössischen Entwicklungen in Kunst und Politik untersucht.
Helen Stefanie is a comic artist and moves between the fields of comics, digital imagery, design, and theory. As part of the collective Institute for Contemporary Cartooning, Helen investigates the relationship cartooning has to contemporary art and politics.
Bild/Image: Helen Stefanie
… ist ein informativer animierter Kurzfilm, der sich der Frage stellen möchte, wie heute Erinnerungskultur anhand des deutschen Kolonialismus stattfinden könnte. Wie wird erinnert, von welchen Bildern sind wir geleitet und wer erzählt die Geschichte, bisher? Wie kann über koloniale Gewalt nachgedacht werden, ohne sie zu reproduzieren? Die Untersuchung dekolonialer ästhetischer Strategien steht dabei im Fokus meiner eigenen künstlerischen Produktion.
Lisa Kuhlmann studiert seit 2012 Visuelle Kommunikation an der KhK und bedient sich vorwiegend des animierten bewegten Bildes als Ausdrucksmittel.
Bild: Lisa Kuhlmann
Braucht jeder Witz ein Opfer, um lustig zu sein? Ich ging zum Lachen in den [alt right] Ekelkeller. Dort unten werde ich ein bisschen bleiben, um herauszufinden, wie sich Strukturen zeitgenössischen Humors in queeres Potential verwandeln lassen. Vielleicht finde ich etwas Lustigeres als Witze, denn die sind oft recht langweilig.
Does every joke need a victim to be funny? After going down to the basement to laugh, I’ll stay down here a bit and find out how structures of contemporary humor can be transformed into a queer potential.
Maybe I’ll find something funnier than a joke, because jokes themselves are fairly boring.
Robin Vehrs (* in Hamburg) studiert seit 2013 an der Kunsthochschule Kassel Visuelle Kommunikation. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Dekonstruktion gängiger Comic-Ästhetiken, die Nutzung der Beschissenheit des Mediums als Chance und die Schaffung naiver, schlichter Welten, die sich mit den Traurigkeiten des Alltags auseinandersetzen. Er ist Mitglied und Mitbegründer des Institute for Contemporary Cartooning (ICC).
Robin Vehrs (* in Hamburg) has been studying visual communication at the Kunsthochschule Kassel since 2013. His work focuses on deconstructing common comic-aesthetics, using the crappiness of the medium as a chance whilst creating naive, unpretentious worlds dealing with the sadnesses of everyday life. He is member and co-founder of the Institute For Contemporary Cartooning (ICC).
Illustration: Robin Vehrs
Ich beobachte und konstruiere die Anderen. Sehen ist physisch, doch die menschliche Wahrnehmung ist begrenzt. Ein Bild ohne Horizont impliziert, dass die, die blicken, nicht Mittelpunkt der Welt sind.
Die Videoinstallation Zoom Out, Zoom In, Stay Inbetween zoomt in, out, und inbetween Bildpolitiken und Selbstverortung. Sie versteht sich sowohl als Dekonstruktion gewaltvoller Blicke wie auch als utopischer, fiktionaler, spekulativer, organischer Denkraum.
I observe and construct others. Seeing is physcial, but human perception is limited. An image without horizon implicates that those who observe are not the centre of the world.
The video installation zoom in zoom out stay inbetween meanders out, in, and inbetween image politics and questions of self positioning. It aims at deconstructing the architecture of violent gazes and at opening up an utopian, fictional, speculative, organic space of thought.
Thea Drechsler macht Videos, Musik und Vermittlung.
Thea Drechsler engages in video creation, music making and transmission of knowledge.
Videostill: Thea Drechsler
Die begehbare Rauminstallation Concepts of Care rückt Begegnung, Nähe und qualitative Beziehungen in den Fokus. Fragen nach dem eigenen sozialen Leben stehen im Raum: hörbar, sichtbar, fühlbar. Wie steht Fürsorge mit Arbeit in Zusammenhang? Wie mit Ökologie, Ökonomie und gesellschaftlicher Teilhabe? Concepts of Care ist ein Ort der Heilung und der Selbsterfahrung, als Kunstwerk, als soziales Tool.
Johanna Brummack studiert Kunst und Französisch in Kassel mit den Schwerpunkten experimentelle Fotografie und Video.
Visual: Johanna Brummack
Die Arbeit Multiple Capaciousness (Multiple Weite) stimuliert und verwebt unterschiedliche Wahrnehmungsstränge, um nach den räumlichen, zeitlichen und psycho-sozialen Bedingungen für politische Handlungsmacht in komplexen Kollektivitäten zu fragen. Auf der Suche nach Schwellenorten zum Spielen und Verweilen sind a-polarisierende Handlungsmöglichkeiten zentral. Wo und wie kann Raum für jene Aufmerksamkeit entstehen, auf deren Grundlage Konflikte entindividualisiert, emotionale Post-Knappheit ermöglicht und Entscheidungen bedürfnis- und fähigkeitsbasiert getroffen werden können – in aller Widersprüchlichkeit?
Sky M. J. Carranza studierte seit 2013 an der Kunsthochschule Kassel, UdK Berlin und arbeitete 2017-18 mit ÜBERMORGEN an der KHM Köln.
Visual: Sky M. J. Carranza
Mein Name ist Christoph Schnerr und meine künstlerische Praxis beschäftigt sich überwiegend mit Spiel(mechaniken), Wettbewerb und dem menschlichen Körper.
My name is Christoph Schnerr and my field of interest is inbetween games, body and competitiveness.
Foto: Christoph Schnerr
In einer gedruckten Publikation sollen die modularen Konzepte erläutert werden, die der Architekt und Professor Paulfriedrich Posenenske für “seine Schule”, dem heutigen Nordbau der Kunsthochschule Kassel, entwickelte. Einige davon werden in ihrer eigentlichen Funktion nicht mehr genutzt oder sind gänzlich verschwunden. Die Publikation wird Gelegenheit für eine Auseinandersetzung mit den Intentionen des Architekten bieten und Hintergrundwissen zu den Entscheidungen Posenenskes, der Planung und Ausführung, damalige Nutzung und heutigen Situation des Gebäudes anbieten.
Jan Mensen studierte seit 2014 in der Klasse Redaktionelles Gestalten an der Kunsthochschule Kassel.
Grafik: Jan Mensen
Gizem Akbas, 1991 in Frankfurt am Main geboren, studiert bildende Kunst und Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel.
Begonnen mit einem Lehramtsstudium in den Fachbereichen Philosophie und Kunst, brach sie 2014 das Studium zu gute einer vielversprechenden Karriere als Künstlerin ab.
Gizem Akbas arbeitet seit Februar 2019 für die GOOD© Company Kassel.
.
GOOD© Company – Denn nur Glückliche Menschen können gute Menschen sein –
Die Mini-Serie MITTAG befasst sich mit dem Leben dreier Frauen unterschiedlicher Generationen. Innerhalb von fünf kurzen Folgen werden die Figuren eingeführt, ihre Beziehung zu einander etabliert und die ersten Konflikte aufbaut. Anhand der Figuren werden Themen wie Weiblichkeit, Unabhängigkeit, Übergänge, kulturelles Erbe, familienbedingte Traumata und Gewalt behandelt.
The mini series MITTAG deals with the lives of three women of different generations. Within five short episodes the characters will be introduced, their relationship established and the first conflicts built up. Femininity, independence, transitions, cultural heritage, family traumas and violence are being addressed as topics.
Sevda Güler ist gelernte Fotografin und mag Oliven. Sie studiert seit 2012 an der Kunsthochschule Kasel Visuelle Kommunikation und parallel dazu seit 2016 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.
Sevda Güler is a trained photographer and likes olives. She has been studying Visual Communication at Kunsthochschule Kassel since 2012 and, since 2016, has also been studying at the School of Fine Arts Hamburg.
Bild: Sevda Güler
Essayfilm, 30 min, dokumentarische Form: Achtzig Jahre nach seiner Flucht kehrt der fünfundneunzigjährige Hans Bär in sein deutsches Heimatdorf zurück und löst damit einen Medienrummel aus. Einzige Person von damals, die noch lebt, und Dorfältester ist sein alter Schulfreund, mein Großvater. Anhand von Bildern und Gesprächen in Argentinien und Deutschland wird die Geschichte Hans Bärs fragmentarisch aufgegriffen, und es werden unterschiedliche Sichtweisen der individuellen und kollektiven Geschichtsschreibung auf ihre Inhalte und Leerstellen hin untersucht.
Auftauchen / Aparecer
Essay film, 30 min, documentary form: Eighty years after having fled the country, 95 year old Hans Bär returns to his home village. His visit triggers a media frenzy. The oldest person in the village and the only one still alive from those times is his old schoolmate, my grandfather. Via conversations in Argentina and Germany and via images, fragments of Hans Bär’s life story are is being reconstructed. Different individual and collective points of view will be examined for their contents and their gaps.
Annika Nesheim studiert Bildende Kunst an der Kunsthochschule und arbeitet in der Markthalle Kassel.
Annika Nesheim studies Fine Arts at the Kunsthochschule und works at the food market hall in Kassel.
Filmstill: Annika Nesheim
In einer Serie improvisierter Kurzgeschichten sammle ich Situationen, in denen Grenzüberschreitungen auftreten, die durch das Aufzeichnen erkennbar werden.
In a series of short stories I collect situations marked by intrusive behavior. Drawing them has made the intrusive acts recognizable.
David Hockney: “[E]verybody knows a splash can’t be frozen in time, it doesn’t exist, so when you see it like that in a painting it’s even more striking than in a photograph, because you know a photograph took a second to take, or less.” Melia, Paul: David Hockney, Manchester University Press, Manchester, 1995, S.123
Greta von Richthofen studierte erst in Hamburg, dann in Kassel Visuelle Kommunikation. Zusammen mit Jolanda Obleser betreibt sie den Podcast Nordbaufunk.
Greta von Richthofen started studying Visual Communication in Hamburg and then continued her studies in Kassel. Together with Jolanda Obleser she publishes the Podcast Nordbaufunk.
Zeichnung/Drawing: Greta von Richthofen
Teddy kichert. Seine Augen glitzern wie angelutschte Bonbons, seine Bäckchen sehen aus wie Erdbeereis. Mit hochgepitchter Stimme frägt er mich : „Willst du mir mir spielen? Lass uns Spaß haben!“ „Kann nicht, muss arbeiten.“ Teddy starrt mich an, und während er nachdenklich den Kopf kratzt, fallen Zuckerschuppen runter. „Muss ich auch arbeiten?“ „Eigentlich schon.“ „Ich will aber nicht!“ quietscht er und rollt sich zu einer Kugel Fell zusammen. „Puh, da steht uns ja was bevor.“
Teddy giggles, his eyes blue like candy, cheeks like melted strawberry ice cream. “Want to play? Let’s have fun.” His voice sounds high pitched. “I can’t, I have work to do,” I say. “Do I have work to do, too ?” Teddy asks and scratches his head, shedding sugar dandruff. “Yes, everybody does.” “I don’t want to!” he squeaks and rolls up into a ball of fur. “Phew, there’s work ahead of us.”
Victor von Boltenstern studiert seit 2013 Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel. 2016 verbrachte er ein Erasmus-Jahr auf la Réunion an der école supérieure des arts (ESA) und von 2016 bis 2017 ein Auslandssemester an der école européenne supérieure de l’image (EESI) in Angoulême, Frankreich. Sein Schwerpunkt ist Comic.
Victor von Boltenstern has been studying Visual Communications at Kunsthochschule Kassel since 2013. He spent an Erasmus year on La Réunion at the école supérieure des arts (ESA) in 2016, followed by an exchange year at école européenne supérieure de l’image (EESI) in Angoulême, France. His focus lies on comic.
Wimmelbild / wimmel picture: Victor von Boltenstern
„Trend forecasting is like fortune telling. Predictions, assumptions, speculations… deep truth“, behauptet die Hexe in meinem für mobile Endgeräte optimierten Comic-Kammerspiel. Sie will das System von innen untergraben — sagt sie. Die Freelancer*innen, die bei Witchcraft Trend Forecast auf Projektbasis arbeiten, sind sich über die Intentionen ihrer Chefin uneinig; ihre kritische Pose könnte nur eine Strategie sein, um der Agentur ein edgy Image zu verleihen.
“Trend forecasting is like fortune telling. Predictions, assumptions, speculations… deep truth” claims the witch in my comic-drama that will be optimized for mobile devices. She wants to subvert the system, she says. The freelancers who work for Witchcraft Trend Forecast on a project basis doubt the witch’s intentions. Her critical pose might merely be a strategy to increase her agency’s edginess.
Michel Esselbrügge studiert Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel. Er ist Mitglied und Mitbegründer des Institute for Contemporary Cartooning (ICC). 2018 erschien sein erstes Buch Langfinger & Wackelzahn beim Rotopol Verlag.
Michel Esselbrügge studies Visual Communications at Kunsthochschule Kassel. He is a member and co-funder of the Institute for Contemporary Cartooning (ICC). His first book Langfinger & Wackelzahn has been published by Rotopol Press in 2018.
Zeichnung: Michel Esselbrügge
Meine Abschlussarbeit thematisiert das Spannungsfeld zwischen Arbeit und Zeit, persönlich und gleichzeitig auch gesellschaftlich. Ich sammle Alltagssituationen, die mir begegnen, und verschriftliche diese. Zeitgleich entwickle ich eine visuelle Bildsprache aus Zeichnungen und Fotos, die zu Collagen verbunden werden und sich am Ende mit den Texten in einer Publikation sowie Installation wieder finden werden.
Carolin Ludwig arbeitet seid über 10 Jahren als Fotografin und studiert seit 2013 Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel. Ihr Schwerpunkt liegt dabei in der Klasse Redaktionelles Gestalten.
Collage: Carolin Ludwig
We Can’t Come From Nothing – Toward Undoing Borders and Rethinking Identities
Meine eigene Perspektive als in Deutschland und Taiwan lebende Kuratorin/Künstlerin hat mich veranlasst, zu den künstlerischen Praxen des ‚Migrierens’ über unterschiedliche Weisen der Grenzziehungen hinweg zu forschen. In meiner Abschlussausstellung werde ich Arbeiten präsentieren, die sich in den Diskursräumen zwischen ‘Nationalität’ und ‘eigener Identität’ bewegen. Das Leitmedium der Sprache untersuche ich im Kontext von Privilegien und Hierarchien, die auf Multi-Lingualität aufbauen.
My own perspective as a curator/artist living in Germany and Taiwan has led me to investigate practices of ‘migrating’ within different demarcations. In my graduation exhibition I will present work dealing with nationality and identity and their medium language with the focus on the underlying structure of hierarchy and privilege that multi-linguality operates with.
Yuyen Lin-Woywod arbeitet in Taiwan und Deutschland als Künstlerin und Kuratorin mit Video-Installation und bewegtem Bild. Sie beschäftigt sich mit politischer Identität,Queer Theory und Kulturaustausch. Seit 2013 studierte sie an der Kunsthochschule Kassel.
Yuyen Lin-Woywod is an artist and curator working with moving image and video installation who lives in Taiwan and Germany and is interested in political identity, queer theory and cultural exchange. She has been studying at ‘Kunsthochschule Kassel’ since 2013.
Still-Image: Stilluntitled, Way of Listening (2018, single channel video ), Yuyen Lin-Woywod
45 Minuten: der Versuch, eine Geschichte zu erarbeiten, die nicht von mir als Autor zu Ende formuliert wird
Lesen bedeutet immer auch, eine Geschichte neu zu erzählen – die Lesenden sind folglich auch Autor*innen. Diesem Gedanken folgend schaffe ich mit Hilfe rhythmischer Wiederholung narrativer und visueller Elemente einen Spielraum, in dem diese Elemente in Zusammenhang gestellt und interpretiert werden können. Die Geschichte kommuniziert, dass sie nicht korrekt zu verstehen sein will und dass sie, um zu funktionieren, auf die subjektive Herstellung des Verständnisses durch die Lesenden angewiesen ist.
Florian Biermeier
TM – nach seiner Ausbildung zum Mediengestalter studiert Till Maciejewski an der Kunsthochschule Kassel Visuelle Kommunikation mit dem Schwerpunkt Plakatgestaltung bei Bernard Stein. Interessiert verfolgt er die Lehrinhalte der Theorie und Praxis von Johanna Schaffer. Ein Bezug zu performativer Inszenierung und ortsspezifischem Arbeiten entwickelte sich bei ihm in der Klasse von Christian Philipp Müller. Als Assistent arbeitete Till bei VIER5, einem Pariser Design-Studio, an verschiedenen Projekten wie z.B. dem Erscheinungsbild „Kunst am Bau“ für die Erste Bank in Wien oder für das grafische Erscheinungsbild der documenta 14 in Athen.
HEUTE IST FINALE! LÜL
In einer performativen Inszenierung werden Plakate, Bücher, Objekte und Textilien gezeigt, wobei auch räumliche und zeitliche Aspekte bei der Umsetzung mit einbezogen werden. Die eigentlich „statische” Rolle des Publikums wird hier aufgebrochen und die „klassische“ Erwartungshaltung dekonstruiert. Durch das Einbeziehen von Aspekten wie „davor”, „während” oder „danach“ verdeutlicht sich, dass Betrachtung an sich schon etwas Performatives ist. Es werden Ereignisse hervorgebracht, die sich nicht einfach definieren lassen, hingegen ein Potential ausserhalb normativer Wertung gestalterischer Praxis aufweisen und somit eigenständige Inhalte vermitteln können.
IMG: * 1.FCFUSSBALL.SV / Flag / cotton, textile print, 2 colors, 145x150cm, Till Maciejewski 2017
Konsens / Konflikt / Porno (Arbeitstitel)
In meiner Abschlussarbeit erforsche ich Pornofilme als einen Raum, in dem Lust, Begehren und Konflikte nicht unterdrückt, sondern gelebt und bearbeitet werden. Dazu führe ich Interviews und suche nach Visualitäten, die stereotype Darstellungen von Sexiness durchbrechen.
Tina Jung studiert Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel.
Scan: Tina Jung
Autistic Turn
Autistic Turn is a project that includes an artist’s book which looks at the potential of the idiosyncrasies within the autism spectrum. The project follows relations enabled by affective computing and locates these relations in an intersectional and speculative fictional setting. It does so without engaging into techno optimism. Sub links/facts/non-facts emerge that in turn affect affective computing.
Ipek Burçak, geboren in Istanbul, Kunstudium in Kassel und in Wien. Sie arbeitet mit Multmedia und wird während ihres Studiums von der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert.
Ipek Burçak, born in Istanbul, has been studying art in Kassel and in Vienna. She is a multimedia artist and holds a Rosa-Luxemburg-Stiftung study grant.
Visual: Ipek Burçak, Amphorasayfa magenta
candyland. Sichtbarkeit und individuelle Wahrnehmung
In meiner Abschlussarbeit möchte ich den Raum markieren, der zwischen Betrachter*in und künstlerischer Arbeit entsteht. Mithilfe fotografischer Techniken wie Zoom, Freistellung, Farbveränderung und Gegenüberstellung löse ich vorgefundene und arrangierte Objekte, Strukturen und Oberflächen aus ihrem jeweiligen Kontext, um Bedeutungsebenen auszuhebeln und Sehgewohnheiten zu durchbrechen. In den entstehenden Bildern werden Themen wie Orientierungslosigkeit und Ohnmacht, Fragilität und Durchlässigkeit, identitäre Zugehörigkeit und Existenz sowie Körper(lichkeit) und Grenzüberschreitung verhandelt; in Kombination mit Textfragmenten innerhalb einer Publikation, die diese Fragestellungen behandeln, soll eine Dimension eröffnen werden, die über das Sichtbare hinausgeht und dem Nicht-Visuellen/der Konnotation Wertigkeit verleiht.
Selina Schwank studiert bildende Kunst an der Kunsthochschule Kassel. Sie ist Mutter zweier Kinder.
Foto: Selina Schwank
Wer oder was sind die supports einer Ausstellung und wie könnte deren Ermächtigung aussehen? Im Rahmen meiner Examensarbeit habe ich mich mit Herrschaftsverhältnissen im Ausstellungsraum beschäftigt und die Architektur auf ihr widerständiges Potential hin befragt. Digitale und analoge Praktiken der Vervielfältigung werden im Kontext einer stillgelegten Produktionsstätte verschränkt.
Laura Weser studiert Kunstpädagogik und Germanistik an der Kunsthochschule und Universität Kassel. Mit ihren Installationen greift sie in bestehende räumlich-architektonische Strukturen ein und nimmt dabei Verschiebungen im Verhältnis von Raum und Betrachter*innen vor. Forschungsthemen sind kritische Kunstvermittlung, Theatralität, Kulisse/Bühnenbild, flatness und die Grenze zum Virtuellen.
Foto: Nicolas Wefers. hold SHIFT to duplicate, Installation, Tofufabrik Kassel. Laura Weser 2017.
Polyamorie: Lieben und Leben in mehreren Liebesbeziehungen
Ich führe Interviews und mache Fotos mit Menschen, die Formen der Nähe gefunden haben, die gängige Beziehungsnormen hinterfragen und sich darüber hinwegsetzen. Damit ergründe ich in meiner Abschlussarbeit auch die Grenze zwischen Privatheit und Gesellschaft.
Julia Kopylova wurde in St.Petersburg, Russland, geboren und studiert an der Kunsthochschule Kassel im Fachbereich Visuelle Kommunikation.
Polyamory : Life and love in multiple relationships
In my final degree work, I will interrogate the boundaries between privacy and society. I will be talking to people who have been inventing forms of sharing intimacy that do not follow established patterns and thus also question social norms of how to lead a love relationships.
Julia Kopylova was born in St.Petersburg, Russia and is studying Visual Communication at Kunsthochschule Kassel.
Foto: Julia Kopylova
In dieser Arbeit verfolge ich einen experimentellen Ansatz und einen offenen Prozess, der ein genaues Betrachten von Materialien und Räumlichkeiten fordert. Was dabei entsteht, soll weder staatisch noch permanent sein, ist vielleicht instabil oder vage. Es geht mir im Umgang mit Materialien darum, Strukturen offen zu legen, Spuren und Eigenheiten nachzugehen. Sie spiegeln vorallem Dinge, die abstrakt sind und sich unserem Zugriff entziehen.
Freya Chakour studiert Bildende Kunst an der Kunsthochschule Kassel, ihre Schwerpunkte sind Installationen, Filmbilder und Texte. Sie ist Mitglied im Kollektiv für Text und hat 2016 mit Ida Lorbach und Isabel Paehr die Publikation 19,7×14,1 veröffentlicht.
Foto: Freya Chakour
In der Arbeit für meinen Abschluss ist eine neue, fiktive Autorin entstanden. Ich erforsche, welche Inhalte entstehen, wenn diese neurotische und narzisstische junge Hexe vlogt, Tutorials dreht oder Songs aufnimmt.
Lisa Dreykluft studiert Bildende Kunst an der Kunsthochschule Kassel. Sie arbeitet vorwiegend mit Video- und Soundinstallationen und untersucht dabei verschiedene Ausprägungen von Nähe, Zuwendung, psychischer Gesundheit und Fetisch in der Online Kultur.
Working on the project for my degree, a new and fictional author emerged. I am exploring the content that is being created, when this neurotic and narcissistic young witch vlogs, films tutorials or records songs.
Lisa Dreykluft studies Fine Art at the Kunsthochschule Kassel. She mainly works with video and sound installations, investigating different manifestations of closeness, care, mental health and fetish inside online culture.
Foto: Lisa Dreykluft
Für die Abschlussarbeit entscheide ich mich für das Medium einer Publikation zum Thema „Earthship – Ein Arbeitsmodell“. Mir geht es dabei um die Idee des Aufbaus eines Zentrums, das eine ökologische und selbstversorgende Bauweise verspricht. Dafür interviewe ich Personen, die dieses Konzept durch ihr Wissen unterstützen können: Wie kann ein Ort entstehen für Menschen, die nicht Teil der jetzigen Arbeitsökonomie sein wollen oder können – als Basis, die von Leuten genutzt wird, um Rehabilitation, Schutzsuche und Regeneration in Form unterschiedlicher Therapiemöglichkeiten zu nutzen. Kann daraus ein neues Arbeits-/Lebensmodell innerhalb dieses experimentellen Raumes entstehen?
Sarah Kurz studiert an der Kunsthochschule Visuelle Kommunikation.
Collage: Sarah Kurz
Ein junger Minotaurus und Freund*innen ziehen herum wie streunende Teenager. Sie sind als Charaktere in Comicepisoden in einer Cartoon Welt aktualisiert. (Die Outlines sollen sie leichter lesbar machen, die ein- oder zweifarbige Kolorierung dient eher als Hintergrundmelodie, als Rauschen, wie in alten Röhrenfernsehern.) Die erzählten Situationen stellen Fragen nach Macht, Herrschaft und Auswegen.
Mino # An actualisation
A young minotaur and friends stroll around town. They are actualized as cartoon characters. (They are drawn in outlines to make the comic episodes easily readable, with 1 or max. 2 colour layers, as background flickering, like old TV screens.)Questions of power, governance and ways out are posed through the situations told.
Karoline Achilles ist Illustratorin und Cartoonistin, sie hat Visuelle Kommunikation in Berlin, Bristol und Kassel studiert // works as an illustrator and cartoonist, she has been studying Visual Communication in Berlin, Bristol and Kassel.
Scan: Comic Karo Achilles
Schaltkreis – Ein Homeostat für die Harmonie des Volkes
Schaltkreis ist ein maschinelles Gemälde, an dem jedes Individuum mit gestalten kann. Die Maschine wird alle unter einer Tonart vereinen. Egal was die Teilnehmenden tun, sie werden das harmonische Spiel der Maschine nicht unterbrechen können. Es herrscht ein ultradynamischer Zustand, der jede Störung für seinen Selbsterhalt nutzen wird.
Schaltkreis – A Homeostat for the Harmony of the People
Schaltkreis is a mechanical painting that invites everyone present to participate in its construction while it uniting everyone in accordance with its own key. Whatever the participants’ actions will be, they will not interrupt the machine’s harmonious play. An ultradynamic state will reign that uses any kind of disturbance for its own self-preservation.
Performative Installation / mit Flying Moon in Space / von Alexander Zenker, 15. Juli 2017 / 20:00 / Interim
Alexander Zenker studiert Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel. Er lebt und arbeitet in Leipzig.
Visual: Alexander Zenker
Filmische Konstruktionen der Emigration im Yeşilçam-Kino (1960-1990)
Im Dissertationsprojekt werden die filmischen Konstruktionen im Feld des türkischen Yeşilçam-Kinos untersucht, die die Figur türkisch-deutscher Emigrant_innen erzeugen. Durch den Fokus auf filmästhetische Verfahren wird aufgezeigt, wie sich die Sichtbarmachung der Emigrant_innen in den Filmen ereignet.
Ömer Alkın ist Stipendiat des Avicenna Studienwerk e.V. und promoviert am Institut der Medien- und Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Die Dissertation wird betreut von Timo Skrandies und Johanna Schaffer.
In my PhD project, which is dedicated to the films from the period of Yeşilçam-cinema, I analyze the filmic constructions which establish the figure of the Turkish-German emigrant. Particular emphasis is put on the aesthetic means which produce the emigrant as a recognizable figure.
Ömer Alkın is a PhD sholarship holder of the Avicenna Studienwerk e.V. The PhD project is based at the Institute for Media and Cultural Studies at the Heinrich-Heine-University Düsseldorf and is supervised by Timo Skrandies and Johanna Schaffer.
Foto: Ömer Alkın
Das Wilde, das Verwirrende, das sich nicht festschreiben lässt in Kategorien, die ich schon kenne. Zum Beispiel Begehren, das sich nicht einordnen lässt, ver-rückte Gedanken. Sofort ist da die Angst vor gesellschaftlicher Ausgrenzung, davor, Abneigung oder Unverständnis zu provozieren. In einem leicht zugänglichen Sexshop finde ich Magazine mit Bildern männlicher Körper, die für Männer gemacht sind. – Wie sähen Bilder aus, die für mich gemacht wären? Will ich Bilder nackter Männer sehen? Und wenn ja welche? Wenn das Normale so normal ist, wie kann es dann sein, dass sich eine Frau manchmal wie ein Mann fühlt, oder wie eine Frau, die nicht so ist, wie ihr widergespiegelt wird, dass „Frau“-Sein ist? Kann man mit dem Denken, mit wildem Denken, aus solchen vorgegebenen Feldern ausbrechen ohne direkt neue zu markieren, die wiederum stereotypieren?
Ida Lorbach studiert Bildende Kunst an der Kunsthochschule Kassel. Ihre Schwerpunkte sind Malerei und Text sowie Arbeitsweisen, bei denen sich verschiedene Materialien, Techniken, Theorien und Disziplinen kreuzen. Sie ist Mitwirkende im Kollektiv für Text: kollektivfuertext.tumblr.com. Gemeinsam mit Isabel Paehr und Freya Chakour hat sie die Publikation 19,7×14,1 – Eine Zusammenarbeit veröffentlicht. 2016 arbeitet sie an ihrem Examensprojekt Das Wilde.
The Wild
The wild, the confusing – something that doesn’t fit into the categories I already know. A kind of desire, for example, that I can’t identify; dis-placed thoughts. Immediately there is a fear of social exclusion, a fear of provoking aversion, of running into a lack of understanding. In an easily accessible sex shop I find magazines with images of male bodies which were made for men. – How would images made for me look like? Do I want to see images of naked men? And if I do, which kind of images would that be? If the normal is so normal, how can it be that a woman feels like a man sometimes, or like a woman who is not how ‘being a woman’ is reflected to her? Can thinking, wild thinking be a tool to break out of these predefined fields without instantly marking new ones, that in their turn stereotype?
Ida Lorbach is studying Fine Arts at the Kunsthochschule Kassel. Her main fields of study are painting and text, with a focus on working processes where different materials, techniques, theories and disciplines intersect. She is part of a Collective for Text: kollektivfuertext.tumblr.com. In cooperation with Freya Chakour and Isabel Paehr, she has published 19,7×14,1 – A Work Together. She will be working on her exam project titled The Wild in 2016.
Foto: Ida Lorbach
Tower Power Point (Arbeitstitel)
Tower Power Point ist ein Video-Projekt, das die Geschichten, Bedeutungen und Funktionen von Signal sendenden Türmen in Südosteuropa betrachtet. Die Türme werden in diesem Kontext als ein zentrales und zentralisierendes Element von urbanen Systemen, Communities/Gruppen und Kommunikationsstrukturen verstanden.
Fritz Laszlo Weber studiert an der Kunsthochschule Kassel. Er arbeitet an und über Schnittstellen politischer Prozesse und technologischer Systeme.
Tower Power Point (working title)
My video project Tower Power Point will look at at the histories, meanings and functions of signal sending towers in Southeast Europe. In my project, towers will be viewed as a central and centralizing element of urban systems, communities/groups and communication structures.
Fritz Laszlo Weber studies at the School of Art and Design Kassel. He produces work on and within intersections of political processes and technological systems.
Foto: Fritz Laszlo Weber
spellDe ist ein Kartenspiel für Kinder ab fünf Jahren, für die Deutsch eine Fremdsprache ist. Es soll ihnen die Möglichkeit geben, sich spielerisch einen Basiswortschatz der deutschen Sprache anzueignen, bevor sie in die Schule kommen. Das Spiel kann mit gängigen im Haushalt, Kindergärten und Grundschulen vorhandenen Mitteln selbst hergestellt werden. Benötigt werden dafür ein internetfähiger Computer, ein Farbdrucker, DIN-A4-Papier und eine Schere. Das fertige Spiel ist einfach zu transportieren und passt in nahezu jede Tasche.
Isabelle Zaki studierte Grafik Design und Redaktionelles Gestalten an der Kunsthochschule Kassel. Ihre Arbeit konzentriert sich auf gestalterische Konzepte, Corporate Design, Verpackungsdesign und Informationsdesign.
Abbildung: Isabelle Zaki
Als Fotografin treibt mich ein Begehren nach Ästhetik an, gleichzeitig habe ich Mühe, dieses Begehren zu akzeptieren. Diese Spannung lässt mich fotografieren. Woher kommt dieses Begehren nach Schönheit, seit wann und warum hält es mich besetzt? Um dies zu verstehen und darin eine Ordnung zu finden, reiste ich nach Dingle, Irland. Es entstand ein Fotobuch.
Kumi Kawahara, geboren in Sagamihara, Japan, schloß 2008 ihr Erststudium Jura und Politikwissenschaft an der Chuo-Universität, Tokio ab. Seit 2010 studiert sie Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel mit Schwerpunkt auf Fotografie und Druckmedien. Sie zeigt ihre Abschlussprojekt im Oktober 2015.
Foto: Kumi Kawahara, Der Wind kämmte alles
Alamat
Die iranische Zeremonie Aschura ist an Männerdarstellungen gebunden – Männer tragen ein aufwändiges Alamat auf ihren Schultern, während andere Männer ihnen bewundernd zusehen. Der Träger des Alamat ist der Mächtigste unter ihnen, und dies muss präsentiert werden. Symboliken und Muster des Alamat wiederholen sich jährlich in der Aschura Zeremonie, durch die das Märtyrertum Husseins, des Enkels Mohammads, betrauert wird. In der Wiederholung etabliert sich die religiöse und gesellschaftliche Bedeutung der Aschura Zeremonie. Urbanismus und Staatsgewalt transformieren das Alamat zu einem luxuriösen und reich verzierten Ritualobjekt. Wie ist es möglich, die im Iran etablierten mit Religion, Macht und Sexualität verbundenen Symbole in Frage zu stellen? Meine Alamat-Objekte verschieben die Konvention, dass die massiven Alamats nur von Männern getragen werden können, und sie betonen Codes der Weiblichkeit. Sie sind klappbar und tragbar wie ein Buch – die Metallarbeiten des Alamat-Herstellers werden durch Buchbinderei-Prägung der Künstlerin ersetzt, und die Ornamentik meiner Alamats überschreibt etablierte religiöse Deutungen gezielt mit profanen Dimensionen.
Azar Pajuhandeh ist in Teheran, Iran geboren und hat an der Tehran University of Arts Produktdesign studiert. Seit 2010 studiert sie, gegenwärtig unterstützt durch ein Stipendium der Rosa-Luxemburg-Stiftung, bildende Kunst an der Kunsthochschule Kassel. Sie lebt in Berlin.
Foto: Olga Holzschuh, “Alamat” (Azar Pajuhandeh)
Paradise Island (Arbeitstitel)
Paradise Island ist die Geschichte von Maschka, einer jungen Wissenschaftlerin, die nach mehrjähriger Abwesenheit wieder Arbeit in der Nähe ihres Herkunftsortes findet. Hier versucht sie im Reagenzglas gezogene Steaks zu optimieren, glücklich zu sein und mit Hilfe von Aufzeichnungen, die der Großvater für sie aufbewahrt hat, ihre Eltern zu verstehen. Beide waren Anhänger einer pseudowissenschaftlichen esoterischen Bewegung. Als Maschka noch sehr klein war, verließen sie die Familie, um eine sagenumwobene Insel zu suchen, die ideal für ihre Beobachtungen sein sollte.
Paradise Island (Arbeitstitel) wird zunächst in einer sehr kleinen Auflage erscheinen und soll paralell als Motion Comic veröffentlicht werden.
Katharina Röser wurde in Karlsruhe geboren und ist dort aufgewachsen. Nach einer Ausbildung zur Grafik-Designerin an der Carl-Hofer-Schule begann sie an der Kunsthochschule Kassel Illustration zu studieren. Momentan arbeitet sie an ihrem Examen.
Motion Comic: Katharina Röser
Wie wirkt sich das Leben meiner Mutter auf mein Leben aus? Wo sind Parallelen und Ähnlichkeiten? Woher kommen die Unterschiede? Wie symbiotisch oder kritisch kann (oder will) ich als Tochter über die Entscheidungen meiner Mutter nachdenken? Welche Erwartungen gilt es zu erfüllen, und woher stammen diese eigentlich?
Burcu Türker hat an der Kunsthochschule Kassel Visuelle Kommunikation mit dem Schwerpunkt Comic und Illustration studiert. Süße Zitronen, ihr Abschlussprojekt, fühlt auf knalligen mit Ölkreiden gezeichneten Seiten diesen Fragen nach.
Sweet Lemons
How does my mother’s life affect mine? What do we have in common? And how are we different? How symbiotically or critically do I want to reflect upon my mother’s decisions? Which expectations do I have to fulfill, and where are these expectations coming from?
Burcu Türker finished her degree in Visual Communication at the Kunsthochschule Kassel with an emphasis on comics and illustration. Sweet Lemons, her final degree project, illustrates those questions above on colourful pages drawn with oil pastels.
Abbildung/Image: Burcu Türker
Eine gestaltungsbasierte Untersuchung von Plakaten in China und in Deutschland
Vor sieben Jahren wurde in Peking eine Plakatausstellung mit dem Titel “Dialog” gezeigt. Die deutsch-chinesische Kooperation verband verschiedene kulturelle Aspekte und einzigartige stilistische Mittel in einer gemeinsamen Idee. “Dialog” präsentierte eine Vielzahl unterschiedlicher Plakate zu ebenso verschiedenen Themen. Doch so unterschiedlich die Plakate auch waren, gab es doch Gemeinsamkeiten in der Bildsprache der Designer. Doch wie genau entsteht diese Gegensätzlichkeit? Ich habe mich in den vergangenen sieben Jahren mit dieser Frage beschäftigt.
Xi Wang studierte Visuelle Kommunikation mit dem Schwerpunkt Redaktionelles Gestalten an der Kunsthochschule Kassel. Sein Abschlußprojekt präsentierte er im Januar 2015.
Foto: Xi Wang
Christoph Pfannkuch, Abschluss Oktober 2015
Susanne Wagner, Abschluss März 2015
Erinnerungskonstruktionen/Migration. Memory Construction/Migration
Darstellungen von Migrant_innen basieren oft auf Stereotypisierungen, die Migrant_innen minorisieren, aber Personen, die nicht Migrant_innen sind, eine privilegierte und der Bewertung fähige Betrachter_innenposition zur Verfügung stellen. Erinnerungskonstruktionen spielen in diesen Repräsentationsprozessen eine große Rolle. Durch Personifizierung in den Erzählungen werden Erinnerungskonstruktionen mit der Qualität der Unverfälschtheit und Unbeeinflusstheit ausgestattet. Begriffspaare wie ‚arm’ und ‚wohlhabend’, ‚neu’ und ‚alt’, ‚zivilisiert’ und ‚unzivilisiert’ spiegeln sich wie Positiv und Negativ in diesen Repräsentationen. Die so hergestellten Differenzen manifestieren sich in Bildern voller Polaritäten und verschließen sich einer möglichen Kritik. Wie kann ich auf die spezifischen Erfahrungen der Migrant_innen aufmerksam machen und die damit verbundenen Strukturen thematisieren, ohne diese Strukturen in ihrer Darstellung neuerlich zu bestätigen?
Representations of migrants are often informed by stereotyping, which minoritises migrants while placing non-migrants into a privileged position that affords them the role of informed observer. The subject of memory plays an important role in such processes of representation. Through the telling of stories from personal perspectives, remembrances take on a quality of authenticity and genuineness. Paired terms such as “poor” and “well-to-do”, “new” and “old”, “civilised” and “uncivilised” become positive and negative reflections of each another in these forms of representation. The differences produced through such processes manifest themselves in opposition-laden images that preclude the possibility of criticism. How can I bring attention to the specific experiences of migrants and address the structures that are associated with them, without validating these structures once more through their representation?
Julia Bavyka, geboren in Petropavlovsk/Kasachstan, lebt in Berlin und Kassel/Deutschland; studierte Architektur an der Universität Kassel; seit 2007 Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel.
Julia Bavyka, born in Petropavlovsk, Kazakhstan, lives in Berlin and Kassel, Germany; commenced studies in architecture at the University of Kassel; since 2007 at the School of Art and Design Kassel in Visual Communication.
Ungeklärte Situation, 2014 (Ausstellungsansicht). Installation mit vertikalen und horizontalen Elementen und mit Texten. Holz, Trapezblech, Geschenkpapier, Abdeckplane, Mappe, A4 Papier, Papierbogen aus Notizbuch, Nägel, Scharniere. documenta-Halle (Examensausstellung), Kassel, 2014 (Foto: Julia Bavyka)
Ungeklärte Situation (Unresolved Situation), 2014 (installation view). Installation with vertical and horizontal elements and text. Wood, corrugated sheet metal, wrapping paper, tarpaulin, folder, A4 paper, sheet of notebook paper, nails, hinges. documenta-Halle (Examensausstellung), Kassel, 2014 (Photo: Julia Bavyka)
Ältere Interessensstränge aufgreifend und erweiternd durch die Beschäftigung mit unterschiedlichen Formen des (Ausstellungs-)Displays untersucht die Abschlussarbeit Bloß. unter einer explizit kritischen, queeren Perspektive Sexualität und Begehren in einem kleinbürgerlichen Kontext. In Form von Objekten und Installationen und einem gezielten, sensitiven Gebrauch verschiedenartiger Materialitäten wird ein mit vielen Zwängen und Tabus behafteter, häufig dichotom und normativ geordneter Ausschnitt von Welt verhandelt. Verunsicherung, Scham und Mut sind dabei integrativer Bestandteil dieser Vertiefungen.
The final project Bloß. takes up and expands upon earlier interests through an investigation of various forms of (exhibition) display, utilising an explicitly critical, queer perspective on sexuality and desire in a petty bourgeois context. Featuring objects and installation, and a conscious, sensitive use of diverse materials, it brings an often dichotomous and normative slice of the world into negotiation through a host of prohibited and taboo-laden gestures. Uncertainty, shame and bravery go hand-in-hand in these depths.
Stefan Bast ist Absolvent der Studiengänge Bildende Kunst und Kunstpädagogik an der Kunsthochschule Kassel.
Stefan Bast is a graduate of Fine Art and Art Education at the School of Art and Design Kassel.
Foto: Stefan Bast, Installationsansicht der Arbeit o.T. (inner) in der Ausstellung Bloß. (Galerie Coucou) im Oktober 2014.
Im Zentrum meiner Arbeit Praesens || Präsens steht die polnische Architekturmoderne. Standen noch in den 1920er/30er Jahren die Architekten der Gruppe Praesens im Mittelpunkt eines europäischen Denkens, sind sie heute weitestgehend aus dem westeuropäisch dominierten Architekturdiskurs verschwunden.
Ich beobachte, wie Architektur auf vielen Ebenen einem permanenten Wandlungsprozess ausgesetzt ist; der kritischen Beurteilung, der öffentlichen Wahrnehmung sowie der individuellen Aneignung. Kontexte verändern sich, gesellschaftliche Notwendigkeiten, politische Systeme, Moden. Meine künstlerische Praxis ist Zeugnis dieser Verschiebungen. Eine Verschiebung, oder auch Bewegung, die ich in der Arbeit in Archiven und der eigenen Fotografie in und im Umfeld von Architektur ebenso mache. Unter diesen Bedingungen erfahren meine Beobachtungen eine Umformulierung, suchen nach bildnerischen Alternativen und erproben neue künstlerische Mittel.
Die Arbeit Praesens || Präsens ist eine Überlegung zur Lesbarkeit von Architektur, der Interpretation von Architekturfotografie und den sich verändernden Bedingungen, unter denen beides zu verstehen ist.
Maja Wirkus studierte an der Kunsthochschule Kassel im Fachbereich Visuelle Kommunikation.
Bild: Montage, Maja Wirkus, unter Verwendung einer Seite aus ARCHITEKTURA i BUDOWNICTWO [ Architektur und Bauwesen], Ausgabe 11, 1935, S.73
——————————hier——————————hier——————————hier——————————hier——-dort——————-hier——–dort——————hier———dort—————–hier———-dort—————-hier-am——–dort—————–hier–am——–dort————–hier—am——–dort————-hier—-am——–dort————hier—–am——–dort———–hier——am——–dort———-hier——-am——–dort———hier——–am——–dort——–hier———am——–dort——-hierüber——am——–dort——hier———–am—-überdort—–hier————am——–dort—-hierüber———am——–dort—hier————–am-über—dort–hier——neben—-am——–dort-hierüber————am—nebendorthier——-über-bei–am——–dortier-neben–bei——-am—-überortier—-bei——–nebenm—überortier-bei—unter—-nebenm–überortbei———–unter-nebe nmrortbei—————–neunterortbei——-vor——-neunterortbei–im————-neunterortbei—–im–vor—–neunterortbei——–im——-neunterortbei——–im-vor—neunterortbei———–im—-neunterortbei————-vim-neunterortbei-hinter———-nvimterortbei—————–nvimterortbei-hinter———-nvimterortbei————-auf-nvimterortbei-hinter—-auf—nvimterortbei———auf—–nvimterortbei-hinterauf——-nvimterortbei—–auf———nvimterortbei-hiaufr———-nvimterortbeihiaufr———–nvimterortbehiaufr———–nvimterortbehiaufr———–nvimterortbehiaufr———–nvimterortbehiaufr———–nvimterortbehiaufr———–nvimterortbehiau———–
Eric Pries studierte an der Kunsthochschule Kassel Freie Kunst.
Foto: Eric Pries
She finally came up to me // put a blue cap on my head // and tied a red scarf around my neck. What image would I have shot // if I had had a camera in 1989? The real image of the past // whooshes by. Shattered images // that not even memory or celluloid tape // can wrest from oblivion.
(excerpt from the Newsreel 55, Nika Autor, Marko Bratina, Ciril Oberstar, Jurij Meden, 31′, 2013 )
Newsreel 55 is a compilation of quotations, archival footage and footage of current events relating to the territory of the former Socialist Federal Republic of Yugoslavia, with a special focus on Maribor, the former country’s third-largest industrial center. It explores questions that relate to the social and political shifts of the 20th century and that have shaped the city’s economic, political and social dynamics; a city of occupation, a city of industrialisation and deindustrialisation, and a city marked by the disintegration of the state. These periods are presented through the eyes of the generation that grew up during the transition between two systems, when it could only watch in silence the rise of capitalism in its most ominous aspects. How can images be used today, and what political impact and power do they have? What issues do they raise with regard to the class struggle of today?
Nika Autor, born in 1982, Yugoslavia. Works in the field of contemporary art. She finished her studies at the Academy of Fine Arts in Ljubljana. She is part if the collective Newsreel Front (Obzorniška Fronta). Her work has been presented in national and international galleries and festivals; Film d’actualites- l’actu est a nous /Jeu de Paume, Paris, France; Between Worlds II, Gallery Miroslav Kraljevič, Zagreb, Croatia; U3, 7th Triennial of Contemporary Art in Slovenia, Ljubljana; Shifts in Time: Performing the Chronic, MUMOK, Vienna, Austria; Alternative film/video, Festival novog filma i videa, Beograd, Serbia.
Foto: Filmstill Newsreel 55 (Nika Autor)
In dem Animationsfilm “Lucky you!” geht es um eine kurze Begegnung zwischen einem Mann, der für die Müllabfuhr arbeitet, und einer Katze, die alleine durch die Strassen zieht. In dieser Begegnung deutet sich ein Umgang mit den Rhytmen des Alltags an und mit persönlichen Grenzen und Freiheiten. Der Kurzfilm wird mit Knete auf Glas gemalt. Diese Technik ermöglicht den direkten Kontakt zum Material und bestimmt meist intuitiv den Fluss der Erzählung.
Evgenia Gostrer finished a communication design und illustration degree at the Polytechnical College of Applied Sciences Munich. Since 2007 she has been studying animation at the School of Art and Design Kassel. Filmography: The Rhythm of the Everyday Live, 2008; Waves of Time, 2009; Trailer for the Monstra Festival (Co-Director: Ines Christine Geisser), 2011; Framed, 2013
Evgenia Gostrer studierte Kommunikationsdesign und Illustration an der Fachhochschule München. Seit 2007 studiert sie Trickfilm an der Kunsthochschule Kassel. Filmografie: Rhythmus des Alltäglichen, 2008; Zeitwellen, 2009; Trailer für das Monstra-Festival (Co-Regie: Ines Christine Geisser), 2011; im RAHMEN, 2013.
Foto: Filmstill Lucky You! (Evgenia Gostrer)
A Project on Female Narcissism in Social Networks (Facebook / Twitter / Instagram )
The research for my diploma work is focused on: femininity as it is played out purposefully or unknowingly in social networks // female narcism in social networks // self-positioning and self-fashioning // privacy and publicness.
Olga Holzschuh has been studying visual communication with an emphasis on photography at the Kunsthochschule Kassel since 2007.
Die Recherche zu meiner Diplomarbeit stellt Fragen: nach dem bewussten und unbewusstem Spiel mit Weiblichkeit in social networks // nach dem Narzissmus von Frauen in social networks // nach Selbstsetzung und Selbststilisierung // nach Privatheit und Öffentlichkeit.
Olga Holzschuh studierte Visuelle Kommunikation mit dem Schwerpunkt Fotografie an der Kunsthochschule Kassel.
Foto: Olga Holzschuh
Kvar Performance Politics research project
My project focuses on transnational artistic and cultural production in Serbia engendered in antagonistic relation with the local gender regulative structures, processes of transition from socialism to capitalism, EU integration and Yugoslavian wars. Tracing recent local proposals for the politics of interconnectedness and exploring historical genealogies of gender and political difference, the project looks at transnational encounters as spaces of critique and spaces of negotiations driven by the desire of transforming subjectivities into actors less entangled with hierarchical and exploitative social relations and less defined by different intersecting violent vectors of power. More at divercitylab. For another ongoing project see also pfuschbaustelle.
Ivana Marjanović, born in Yugoslavia; lives in Vienna since 2006; is an art historian, cultural studies researcher, author, curator and cultural producer in the field of contemporary arts and theory; co-founder of the Kontekst Gallery in Belgrade, member of Kontekst Collective and AICA section in Serbia.