wiederholen _(scheitern)_wiederholen.

poster Ws13_14A4_neuneuneuDer Versuch ist der erste Schritt in Richtung Scheitern // Trying is the first step towards failure — Homer Simpson.

Transdisziplinäres Projekt / Seminar: Redaktionelles Gestalten, Gabriele Franziska Götz & Theorie u Praxis der visuellen Kommunikation, Johanna Schaffer, Raum 306 und Raum 210

Was bedeutet Scheitern. Wie wiederholen wir, was wiederholen wir, und warum? Was haben sowohl Scheitern wie auch Wiederholen mit Veränderung zu tun: mit gesellschaftlicher und auch persönlicher Transformation. Und was mit gesellschaftlichen Normen und Zwängen?

Scheitern frustriert, desillusioniert und lässt verzweifeln, aber, so schreibt die Theoretikerin Judith Jack Halberstam über „the queer art of failure“: es enthält auch die Möglichkeit, Disziplinierungen und Normalisierungen zu erforschen, um ihnen vielleicht zu entkommen. Zum Beispiel jene Disziplinierungen und Normalisierungen, die uns zwingen wollen, von anarchischen Kindern und ungehorsamen Jugendlichen zu ordentlichen und vorhersehbaren Erwachsenen zu werden. Und auch das Wiederholen ist eine dichte Angelegenheit, die mit Aneignen zu tun hat, manchmal auch mit Zwang, und immer Unterschiedlichkeit, Differenz ins Spiel bringt. Als Praxis durchkreuzen das Wiederholen und das Scheitern zentrale ideologische Konzepte wie Einmaligkeit, Originalität, Genialität, Produktivität, Erfolg, Gewinn – mit unvorhersehbaren, nicht planbaren und hoffentlich ungehorsamen Effekten.

Das transdisziplinäre Projekt ist als zwei sich begleitende und verschränkende Seminare organisiert:
Das eine Seminar beschäftigt sich mit dem Lesen und Diskutieren theoretischer Texte und visueller Arbeiten, die einen Raum der Auseinandersetzung und der Kritik öffnen sollen: Lesen, diskutieren, Inputs vorbereiten.
Das andere Seminar will das Lehrveranstaltungsthema visuell untersuchen und in praktischen Übungen entwickeln: Wie entwickelt man ein visuelles Konzept. Zeichnen. Dramatugie von Text und Bild. Beispiele von Arbeiten von Gestalter*innen und Künstler*innen anschauen, diskutieren und beurteilen.

Der Reader zur Lehrveranstaltung kann hier heruntergeladen werden (password needed).

16. Oktober 11.00 – 12.00 Vorstellung (Gabriele & Johanna), Raum 306
29. Oktober 10.00 – 13.00 mit Johanna, Raum 210
30. Oktober 10.00 – 13.00 mit Gabriele, Raum 306
12. November 10.00 – 13.00 mit Johanna, Raum 210
13. November 10.00 – 13.00 mit Gabriele, Raum 306
20. November 10.00 – 13.00 mit Gabriele, Raum 306
26. November 10.00 – 13.00 mit Johanna, Raum 210
11. Dezember 10.00 – 15.00 mit Gabriele und Johanna, Raum 306
14. Januar 10.00 – 13.00 mit Johanna, Raum 210
15. Januar 10.00 – 13.00 mit Gabriele, Raum 306
28. Januar 10.00 – 13.00 mit Johanna, Raum 210
29. Januar 10.00 – 13.00 mit Gabriele, Raum 306
12. Februar 10 – 16.00 mit Gabriele & Johanna, Raum 306

Das Bild/Still in der Spalte links ist aus dem Experimentalfilm SOLIDARITY von Nika Autor, 6min, SLO 2012. Der Film dokumentiert Arbeiter*innenproteste in Ljubljana und wiederholt formal den (bzw ist ein reshot des) 1973 in Kanada gedrehten Film Solidarity von Joyce Wieland.